Netcup* ist einer der bekanntesten Webhoster Deutschlands. Mit seinen extrem attraktiven Preisen kommt man an dem Webhoster quasi nicht vorbei. Doch wie gut ist das Webhosting wirklich? Was kann man bei den Preisen erwarten?
In diesem Beitrag möchte ich unsere Erfahrungen mit Netcup teilen. Als Agentur bieten wir unseren Kunden Hosting an, doch manchmal möchte der Kunde das Hosting selber in die Hand nehmen. Unsere Empfehlung lautet meistens: Netcup.
Preis-Leistung stimmt – Wieso sich die Webhostingtarife lohnen
Die Webhosting Tarife bei Netcup halten einem Vergleich zweifelsohne stand. Schon ab 1,99€ (Stand 2021) bekommt man eine .de Domain, ein SSL-Zertifikat und genügend Ressourcen für den Betrieb einer PHP Anwendung wie WordPress. Auffällig dabei ist, wie üppig der Speicherplatz bei allen Tarifen ausgestattet ist. Zudem werden sich Entwickler über einen SSH-Zugang freuen.
Mit den höheren Tarifstufen erhält man neben deutlich mehr Ressourcen auch Unterstützung für weitere Programmiersprachen wie Python, Ruby on Rails und NodeJS. Ab dem Webhosting 2000 erhält man eine Ram-Garantie welche trotz der geteilten Serverressourcen eine gute Performance sicherstellen soll.
Technisch gibt es wenige Hoster die uns untergekommen sind, die so großzügig mit Domains und Ressourcen um sich werfen. Bei anderen Hostern wie All-Inkl erhält man kostenlose SSL-Zertifikate erst bei höheren Tarifen und ein SSH-Zugang ist erst ab de, zweithöchsten Tarif enthalten.
Netcup hat regelmäßig Angebote* bei denen die Webhosting Tarife noch weiter reduziert werden. Auch Domains sind dann teilweise schon ab 14ct pro Monat zu erhalten. Das sind echte Kampfpreise!
Dinge die wir am Netcup Hosting lieben
Wenn wir gefragt werden, welcher Hoster für eine WordPress Installation der geeignetste sei lautet die Antwort meistens Netcup. Aus unserer Erfahrung gibt es kaum Alternativen wenn es um gutes und günstiges Webhosting geht.
Moderner Softwarestack
Netcup ist stets bemüht schnellstmöglich neuste Standards und Technologien anzubieten. So stehen die neusten PHP Versionen bereits kurz nach Release zur Verfügung. Mit NodeJS ist es sogar möglich Javascript Anwendungen direkt auf dem Server zu betreiben.
Der Nginx-Reverse-Proxy sorgt außerdem dafür, dass statische Dateien von Nginx bedient werden und dynamische von Apache. Ganz praktisch bedeutet es, dass so z.B. htaccess Dateien weiter berücksichtigt werden, aber der schnelle Nginx Webserver statische Anfragen direkt abfrühstückt. Zudem kann so ein Full-Site-Caching ähnlich zu einem Varnish ermöglicht werden. Zugegeben, die Konfiguration ist eingeschränkt und friemelig – aber es geht und hilft sicherlich der ein oder anderen Website besser mit hoher Last klarzukommen.
Das WordPress Toolkit von Plesk unterstützt weniger versierte Nutzer zudem bei der Verwaltung von WordPress Instanzen. Mit wenigen Klicks wird ein Cron-Job eingerichtet, der Debug Modus oder die Suchmaschinenindexierung konfiguriert. Selbst einfache Updateroutinen sind möglich.
Top Seitenladezeit
Ja, das ist stark abhängig von der eingesetzten Anwendung und vor allem den anderen Kunden mit denen man sich den Server teilt, doch unserer Erfahrung nach ist die Seitenladezeit überdurchschnittlich gut. Die von uns betreuten WordPress Instanzen erhalten allesamt einige Optimierungen, mit welchen wir regelmäßig Top-Werte bei gängigen Performance-Benchmarks erhalten.
Hohe Verfügbarkeit
Die Verfügbarkeit der Netcup Server ist ziemlich gut. Wir betreuen seit circa 2 Jahren Kunden mit Webhosting Paketen bei Netcup und auch diese Website wird bei Netcup gehostet. Ausfälle gab es in der Vergangenheit kaum. Bei den Test auf webhosterwissen.de bestätigt sich dieser Eindruck. Wem die reguläre Mindestverfügbarkeit nicht ausreicht und wer zum Beispiel für seinen Shop schnelle Hilfe sicherstellen möchte, der kann ein optionales Service Level Agreement* vereinbaren.
Nachteile von Netcups Webhostingtarifen
Wie bereits erwähnt ist Netcup extrem günstig und bietet zeitgleich einen sehr fortschrittlichen Technologiestack. Selbstverständlich gibt es aber auch einige Nachteile die uns bei der regelmäßigen Benutzung von Netcup aufgefallen sind.
Unnötig komplizierte Verwaltung
Es gibt insgesamt drei Verwaltungsportale. Das „netcup customer control panel“ stellt dabei den allgemeinen Einstieg in den Netcup Kundenaccount dar. Dort können die gebuchten Produkte, Server und Domains verwaltet werden. Um nun zur Verwaltung des Webhostings zu gelangen, muss man den entsprechenden Webhostingtarif aus der Produktübersicht suchen und sich per Klick in das Plesk-Panel einloggen. Die Mails werden wiederum in einem dritten Panel verwaltet. Das ist unnötig kompliziert, zudem ist das Interface sehr altbacken und verwirrend. So sieht die Mailverwaltung nahezu identisch zu der Webhostingverwaltung aus.
Websites können nicht gekapselt werden
Wird eine Internetseite von Schadsoftware befallen oder gehacked, so kann sich der Code auf dem gesamten Webhosting ausbreiten. Das ist normal und bei jedem Hoster gleich. Netcups üppige Ressourcen laden allerdings dazu ein mehrere Websites in einem Hostingtarif zu betreiben. Während es technisch möglich und natürlich günstiger als ein weiterer Tarif ist, so ist es nicht empfehlenswert. Sollte eine der gehosteten Internetseiten befallen werden, so sind alle Websites die über den gleichen Tarif betrieben werden gleichermaßen gefährdet.
In erster Linie ist es die Aufgabe des Seitenbetreibers und nicht des Hosters derlei Dinge zu bedenken, allerdings gibt es beispielsweise bei dem Konkurrenten All-Inkl die Möglichkeit mehre Internetseiten per eigenem Sub-Account voneinander zu trennen und das ohne einen weiteren Tarif buchen zu müssen.
Falls man also vor hat mehrere Websites möglichst kosteneffizient zu betreiben muss man abwägen, ob ein günstiger Tarif pro Website gegenüber einem teuren mit integrierter Kapselung sinnvoller ist.
Nicht mehr als technischer Support
Der Support von Netcup ist sowohl per Telefon als auch per Mail erreichbar. Allerdings muss man seine Erwartung je nach Erfahrung ein wenig reduzieren. Die Hotline bittet einen bei technischen Fragen eigentlich immer ein Ticket über das Kundencenter zu eröffnen, weshalb uns der telefonische Support bisher eher keine große Hilfe war.
Per Ticket oder Mail erhält man innerhalb üblicher Reaktionszeiten eine Antwort. Meistens beschränkt sich der Support aber darauf zu evaluieren ob es ein Problem mit dem Hosting an sich gibt. Probleme mit der Anwendung werden unserer Erfahrung nach nicht behandelt.
Je nachdem welche Erwartung man mitbringt, oder welche Hoster man bisher getestet hat ist die Supporterfahrung also ernüchternd. Umgekehrt ist es irrational bei einem Tarif für 1,99€ zu erwarten, dass der Support dabei hilft Fehler in der eigenen Anwendung zu beheben. Einige (deutlich teurere) Hoster wie Mittwald, Raidboxes oder All-Inkl. machen da einen besseren Job.
Für wen ist Netcup geeignet?
Jeder der auf der Suche nach einem technisch guten und zeitgleich günstigen Webhosting ist, wird bei Netcup fündig. Der Wille sich mit seiner Software selbst auseinanderzusetzen ist allerdings hilfreich, sollte es einmal zu Problemen kommen.
An die schwerfälligen Verwaltungsoberflächen gewöhnt man sich mit der Zeit. Für die Verwaltung von DNS Zonen und Domains gibt es sogar eine SOAP/Rest- API welche wir z.B. über Integromat* angebunden haben. So lassen sich auch Massenänderungen bei vielen Domains bequem verwalten.
Wer dagegen umfangreiche Unterstützung bei Softwareproblemen erwartet oder komplizierte Hostingkonstruktionen nutzen möchte, sollte sich über Alternativen informieren.
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